Bundesregierung bekräftigt Unterstützung für Olympiabewerbung

Die Bundesregierung steht geschlossen hinter der deutschen Bewerbung für die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett, bestehend aus Kanzler Friedrich Merz und den 17 Bundesministerinnen und -ministern, die Unterzeichnung einer „Politischen Vereinbarung zu einer deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele". Dieses sogenannte Memorandum of Understanding soll am 4. Dezember von Merz, DOSB-Präsident Thomas Weikert, den Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, Markus Söder (CSU) und Hendrik Wüst (CDU), dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), und dem Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter (SPD), unterzeichnet werden.

„Wir freuen uns, dass die Bundesregierung mit dem heutigen Kabinettsbeschluss unterstrichen hat, dass die schon im Koalitionsvertrag verankerte Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele ihr wichtigstes sportpolitisches Ziel ist. In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam mit der Politik weitere wichtige Schritte gehen, um unsere Kandidatur für den Zeitraum 2036 bis 2044 auf den Weg zu bringen“, sagte Thomas Weikert. Vor der Unterzeichnung der Vereinbarung steht in der kommenden Woche in Lausanne (Schweiz) die Aufnahme des „Continuous Dialogue" mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf dem Programm.

Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, bezeichnete in einem auf Instagram verbreiteten Video die Bewerbung als „DAS sportpolitische Ziel der Bundesregierung. Durch Olympia stärken wir unser Wir-Gefühl und senden ein Zeichen des Aufbruchs." Auf ihrer Website ordnet die Bundesregierung den Schritt als „Ausdruck der Geschlossenheit" ein. Der DOSB wird auf seiner Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Frankfurt am Main über den weiteren Weg der Auswahl des nationalen Kandidaten abstimmen. Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr sind im Rennen, die Entscheidung soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. September in Baden-Baden fallen. 

Neues Freiwilligensurvey: Sport bleibt Vorreiter trotz sinkender Engagementquote

Sportvereine bleiben die mit Abstand beliebtesten Orte für freiwilliges Engagement in Deutschland.

Das geht aus dem neusten Deutschen Freiwilligensurvey (FWS) hervor, der im Auftrag der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein (CDU), erstellt wurde. Für die Studie werden seit 1999 alle fünf Jahre mehr als 27.000 Menschen in Deutschland zu ihrem freiwilligen Engagement befragt. Der 6. FWS ist am 14. November erschienen.

Wie der Sport darin abschneidet und was Sportvereine daraus lernen können, zeigen wir euch hier.

Folker Hellmunds Abschied stellte sogar die IOC-Präsidentin in den Schatten

Auf einer sportpolitischen Veranstaltung dieser Tage der neuen IOC-Präsidentin die Show zu stehlen - das muss man erst einmal schaffen. Kein Wunder also, dass dem Mann, dem dieses Kunststück gelang, am Montagabend kurzzeitig die Stimme versagte. Ob vor Rührung oder weil er sich für zu viele Glückwünsche bedanken musste, war nicht ganz klar. Aber Folker Hellmund war heiser, als er sein Team aus dem Brüsseler EU-Büro des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) auf der Bühne für ein Erinnerungsfoto aufzustellen versuchte. „Es waren die Menschen, mit denen ich arbeiten durfte, die diesen Posten so besonders gemacht haben. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit“, sagte der 64-Jährige, nachdem er von den rund 350 geladenen Gästen bei seinem letzten offiziellen Auftritt als Büroleiter mit Standing Ovations gefeiert worden war. Ende März kommenden Jahres geht Folker Hellmund in den Ruhestand.

Anlass der Zusammenkunft in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Belgiens Hauptstadt war eigentlich der 7. Europäische Abend des Sports, und weil sich die seit Juni amtierende IOC-Präsidentin Kirsty Coventry als Ehrengast angekündigt hatte, war das Interesse an der im Zweijahresturnus stattfindenden Veranstaltung riesig. Die ehemalige Weltklasseschwimmerin aus Simbabwe, 2004 und 2008 Olympiasiegerin über 200 Meter Rücken, wusste in ihrer Keynote auch durchaus zu emotionalisieren. Als die 42-Jährige die Bedeutung des Sports herausstrich („Ich glaube, dass Sport nicht nur Leben verändert, sondern Barrieren niederreißen kann“) oder dessen Autonomie und Universalität untermauerte („Jedes unserer Mitglieder hat die gleichen Rechte, die gleiche Stimme und muss frei sein von jeglicher politischer Einflussnahme“), brandete mehrfach Applaus auf.

Anschließend bemühten sich Glenn Micallef, für den Sport zuständiger EU-Kommissar aus Malta, die ehemalige französische Sportministerin und aktuelle NOK-Präsidentin Amélie Oudéa-Castéra, der frühere Weltklasse-Tischtennisspieler Jean-Michel Saive als Präsident von Belgiens NOK und die ehemalige estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid, mittlerweile Präsidentin des estnischen NOK, in einer interessanten, aber stellenweise langatmigen Podiumsdiskussion unter Moderation der früheren kroatischen Alpinski-Weltcupstarterin Ana Jelusic-Black, das Motto „Mehr als ein Spiel: Die Rolle des Sports in herausfordernden Zeiten“ mit Leben zu füllen. Insbesondere Oudéa-Castéra wusste mit ihrer Ehrlichkeit zu punkten, als sie das Vermächtnis der Paralympischen Spiele von Paris 2024 als enttäuschend brandmarkte, weil die kurz nach den Spielen eingesetzte neue Regierung keinen Ministerposten für Inklusion vorgesehen hatte. Die viel gelobte flächendeckende Einführung einer halben Stunde Sport an Grundschulen bezeichnete sie lediglich als einen Anfang. „Wir müssen viel weiter gehen als das“, sagte sie. 

Andi Wellinger will bereit sein, wenn es wirklich zählt

Auf der Suche nach den Erfolgsgeheimnissen besonders hochdekorierter Athleten sind es oft die basalen Erkenntnisse, die überzeugen. Andreas Wellinger, zweifacher Olympiasieger im Skispringen, hat für seine Leistungsbilanz zumindest eine einleuchtende Erklärung: „Meine Leidenschaft zum Beruf machen zu können, ist ein Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß. Dem Traum des Menschen, fliegen zu können, sind wir Skispringer relativ nah. So lange ich motiviert bin und es Spaß macht, werde ich springen“, sagt der 30-Jährige im Team-D-Format „Trainingsfrei“, das zum Start der Weltcupsaison 2025/26 an diesem Freitag in Lillehammer (Norwegen) auf den Team-Deutschland-Kanälen ausgespielt wird. Und wer dem gebürtigen Traunsteiner im Interview mit Team-D-Host Konstantin Füller zuhört, der erlebt einen Mann, dem die Liebe zu seinem Sport Höhenflüge ermöglicht hat, die er manchmal selbst nicht für möglich gehalten hätte.

Bis zu seinem 16. Lebensjahr hatte sich Wellinger, der am liebsten Andi genannt werden möchte, nicht zwischen Langlauf und Springen entscheiden können und war deshalb in der Nordischen Kombination gestartet. „Erst als ich einen Zwei-Minuten-Vorsprung aus dem Springen in der Loipe nicht mehr durchbringen konnte und drei Minuten nach dem Sieger ins Ziel gekommen bin, habe ich gewusst, dass ich mich aufs Skispringen konzentrieren sollte.“ Das tat er 2012-– und holte bei den Olympischen Jugendspielen in Seefeld (Österreich) direkt Gold im Mixed-Team-Wettkampf sowie Rang vier im Einzel. „Das war für mich die beste Vorbereitung für Olympia. Zwei Jahre später bei meinen ersten Winterspielen in Sotschi war ich nicht mehr so überwältigt“, sagt er.

Winterspiele 2018 in Südkorea sind Wellingers Karriere-Highlight

Wellingers Olympiageschichte startete 2014 in Russland mit Gold im Teamwettbewerb. Da war er 18 Jahre alt und stand ein Jahr vor dem Abitur. „In dem Alter als Olympiasieger nach Hause zu kommen, das ist bis heute etwas sehr Besonderes für mich“, sagt er. Dennoch sind es die Spiele von Pyeongchang vier Jahre darauf, die aus seiner langen Liste an Erfolgen herausstechen. Gold im Einzel von der Normalschanze, dazu Silber von der Großschanze und mit dem Team - „das war absolut überwältigend und das Highlight meiner Karriere!“ Dass im Skispringen nach dem Höhenrausch auch Tiefflüge drohen, erfuhr der 1,84 Meter große Athlet vom SC Ruhpolding im Jahr nach den Triumphen von Südkorea. Im Sommertraining zerschmetterte er sich im Juni 2019 das Knie. Es folgten ein Jahr Pause und zwei weitere Saisons mit großen Schwierigkeiten, die für seinen Sport notwendige Leichtigkeit zurückzugewinnen.

„Ich bin ein Bauchmensch, aber in der Phase hat mir das Instinktive gefehlt, und ich konnte nicht wirklich analysieren, was der Grund dafür war“, erinnert er sich. Kurz vor den Winterspielen 2022 in Peking erkrankte er zudem an Corona, so dass er die Reise nach China nicht antrat. „Ich hätte dort kein Faktor sein können“, sagt er. Erst ein Materialwechsel im Sommer 2022 brachte die Wende, in der Saison 2022/23 schaffte Wellinger nach sechs Jahren Wartezeit in Lake Placid (USA) wieder einen Weltcupsieg und holte bei der WM in Planica (Slowenien) Gold mit dem Mixed-Team, ebenfalls sechs Jahre nach seinem ersten WM-Triumph. Aus dieser Phase hat er einen wichtigen Glaubenssatz übernommen. „Man kann im Skispringen Erfolge nicht planen. Man muss bereit sein, seine Bestleistung abzuliefern, aber ob es dann reicht, hängt davon ab, ob man in den Flow kommt.“

„Argentinien ist ein dickes Brett, aber auch wir sind gefährlich!“

Wer im deutschen Herrentennis klare, ehrliche Worte möchte, muss mit Jan-Lennard Struff sprechen. Als der 35-Jährige am Sonntagnachmittag, kurz nach der Ankunft in Italien, zum Gespräch mit dem DOSB ans Telefon geht, ist die besondere Motivation, die der Davis Cup aus ihm herauskitzelt, auch über die Entfernung zu spüren. „Wir müssen nicht darum herumreden, dass die Saison mega lang und anstrengend war“, sagt er mit Blick auf die seit Monaten andauernden Diskussionen um die ausufernde Dauerbelastung im Profitennis, „aber wir spielen hier für unser Land, das ist eine große Ehre. Wir haben noch Energie für die Woche!“

In Bologna treten in dieser Woche die besten acht Herrenteams der Saison 2025 zur Endrunde des prestigeträchtigen Teamwettbewerbs an. In der rund 11.000 Zuschauer fassenden Unipol Arena versucht Italien, zum dritten Mal in Serie, aber zum ersten Mal seit Einführung des neuen Spielformats 2019 in der Heimat, den Titel zu holen. Allerdings müssen die Gastgeber im Viertelfinale am Mittwoch gegen Österreich ohne ihre beiden Topspieler Jannik Sinner und Lorenzo Musetti auskommen. Der Weltranglistenzweite Sinner (24), am Sonntagabend bei den ATP-Finals in Turin strahlender Sieger, hatte seine Teilnahme schon frühzeitig abgesagt und damit für reichlich Verdruss gesorgt. Musetti (23/Nr. 8 der Weltrangliste) fehlt verletzt.

Viertelfinale live und kostenfrei bei tennis.de im Stream

Deutschland dagegen kann am Donnerstag (17 Uhr) zu seinem Viertelfinalduell mit Argentinien, das in Kooperation mit dem Tennis Channel live und kostenfrei auf tennis.de, der Website des Deutschen Tennis-Bundes, gestreamt wird, in Bestbesetzung antreten. Ob auch in Bestform, ist allerdings fraglich, denn der Weltranglistendritte Alexander Zverev (28/Hamburg) kämpft seit Monaten mehr mit dem eigenen Körper als gegen seine Kontrahenten. Nach seinem Vorrundenaus in Turin sagte er am vergangenen Freitag, er trete im Davis Cup an, „weil meine Mannschaftskameraden mich darum gebeten haben.“ Jan-Lennard Struff wertet diese Aussage als Zeichen für den funktionierenden Teamgeist. „Wir verstehen uns alle sehr gut und freuen uns sehr darauf, in dieser Woche noch einmal alles aus uns herauszuholen“, sagt er.

Die On-Off-Beziehung zwischen Zverev und dem Davis Cup währt seit Jahren. Der Statik im Team tue das jedoch keinerlei Abbruch, hat Jan-Lennard Struff erkannt. „Unsere Mannschaft mit unserem Teamchef Michael Kohlmann und dem Team drumherum ist über die Jahre sehr zusammengewachsen. Wir freuen uns, dass Sascha dabei ist“, sagt er. Und weil das so ist, sieht der Weltranglisten-84. auch Chancen, die Südamerikaner mit ihren starken Einzelspielern Francisco Cerundolo (27/Nr. 21) und Tomas Martin Etcheverry (26/Nr. 60) in zwei Einzeln und einem Doppel, zu dem für Deutschland die bewährte Kombination Kevin Krawietz (33/Coburg)/Tim Pütz (37/Frankfurt am Main) antreten wird, auszuschalten. „Argentinien ist ein dickes Brett, aber wir sind auch gefährlich“, sagt er. Im Halbfinale am Samstag würde der Sieger aus der Partie Spanien gegen Tschechien warten, während Italien oder Österreich am Freitag auf Frankreich oder Belgien treffen, die am Dienstag die Final-8-Endrunde eröffnen.

Bund stärkt Sportförderung im Haushalt 2026

Der Bund plant, die Förderung des Sports weiter auszubauen. In der 15-stündigen Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses haben die Abgeordneten der Koalition den Bundeshaushalt 2026 mit mehreren Änderungen beschlossen. Der Haushalt soll Ende November endgültig im Parlament verabschiedet werden. Nach Informationen aus dem Haushaltsausschuss und dem Bundeskanzleramt profitiert auch der Sport deutlich von den neuen Beschlüssen. 

Für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ wird eine weitere Tranche von 333 Millionen Euro als Verpflichtungsermächtigung freigegeben. Damit stehen in den nächsten Jahren insgesamt 666 Millionen Euro für dieses neue Programm zur Sportstättenförderung zur Verfügung. 

Neu hinzu kommt ein Programm zur Sanierung kommunaler Schwimmbäder und -hallen in Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro. Beide Programme werden aus dem Sondervermögen finanziert, vom Bundesbauministerium administriert und die zu fördernden Projekten vom Haushaltsausschuss ausgewählt. 

Die Mittel im Kernhaushalt der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt steigen gegenüber dem Regierungsentwurf um rund 27 Millionen Euro auf nun insgesamt 387 Millionen Euro an. Dieser Aufwuchs ermöglicht ein neues, über vier Jahre laufendes 20 Millionen Euro-Programm, um die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Die Umsetzung des Programms soll in Kooperation mit den in DSV und DLRG organisierten Schwimmvereinen und Sportbünden erfolgen. Für die Freigabe der Mittel durch den Haushaltausschuss ist noch ein Umsetzungskonzept des Bundeskanzleramtes erforderlich. 

Im Sporthaushalt sinken die Mittel der Nicht-Olympischen Verbände um 140.000 Euro bei einem gleichzeitigen identischen Aufwuchs der institutionellen Förderung von Athleten Deutschland. 

Vom Sondervermögen soll nun aber nicht nur der Breiten, sondern auch der Leistungssport profitieren: Für Investitionen in Sportstätten des Spitzensports sollen in den nächsten Jahren insgesamt 150 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden - beginnend mit drei Millionen Euro in 2026. Über die genaue Verwendung und die Verteilung der Mittel über die nächsten Jahre liegen allerdings noch keine Details vor. 

Nächster Mitgliederrekord im deutschen Sport

Deutschlands Sportvereine zählen mehr Mitgliedschaften als jemals zuvor seit Beginn der Bestandserhebung 1954. Das geht aus der neuesten Statistik des DOSB hervor (Stichtag: 1. Januar 2025).

So können die rund 86.000 Sportvereine im Land derzeit rund 29,3 Millionen Mitgliedschaften aufweisen. Das sind mehr als eine halbe Million Mitgliedschaften (+2,18 %) mehr als im Vorjahr. Damit bleibt der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB die größte Bürgerbewegung des Landes und bricht zugleich seinen eigenen, gerade erst aufgestellten Mitgliederrekord aus dem vergangenen Jahr.

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Dieser erneute Rekord ist ein echter Aufschwung für den Sport und für unsere ganze Gesellschaft. Sport im Verein steigert die Gesundheit, steht für Respekt und Fairplay und sorgt für echten gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dass Sportvereine so beliebt sind wie nie, ist eine gute Botschaft für unser Land. Wenn wir, und damit meine ich ausdrücklich auch die Politik, mehr in den Sport investieren würden, könnten wir das Potenzial der Vereine für unsere Gesellschaft noch viel besser nutzen.“

„In Summe ist das Ganze eine echte Katastrophe für uns“

Gefreut hat er sich schon, als er die Zahlen der neuen DOSB-Bestandserhebung gehört hat. „Es ist schön, dass immer mehr Menschen aktiv in Vereinen Sport treiben wollen. Dafür machen meine vielen Tausend Kolleginnen und Kollegen und ich ja unsere Arbeit“, sagt Sven Schlüter. Ungetrübt jedoch ist die Freude des 51-Jährigen, der als 1. Vorsitzender des Fußballclubs Fortuna Schlangen aus dem Landkreis Lippe in Nordrhein-Westfalen für knapp 500 Mitglieder verantwortlich ist, nicht. Schließlich weiß er, dass er seinen Aktiven seit elf Monaten nicht das bieten kann, was er als „das Herzstück unseres Vereinslebens“ bezeichnet. Was er nicht weiß: Wann sich die Lage bessert. Und das zehrt nicht nur an ihm, sondern auch an vielen anderen Fortunen.

Im Januar dieses Jahres war im Vereinsheim, das Clubmitglieder vor 20 Jahren in Eigenregie aufgebaut hatten, ein kapitaler Wasserschaden entdeckt worden. Ein Gutachter, der der Versicherung das Ausmaß des Schadens bestätigen sollte, war erst Anfang März verfügbar. Dann machte dieser nur ein paar Fotos, das finale Gutachten wurde im August fertig. Es folgte das übliche Ausschreibungsverfahren, aktuell läuft die Auftragsvergabe. Wann mit den Sanierungsarbeiten begonnen wird und - noch wichtiger - wann das Clubhaus wieder den Betrieb aufnehmen kann? Unklar. „Wir versuchen uns mit Buden zu behelfen, aber das ist nicht dasselbe wie ein gemütliches Vereinsheim. Der lange Ausfall hat erheblichen Einfluss auf das gesellige Beisammensein, uns ist ein wirtschaftlicher Schaden von mindestens 10.000 Euro entstanden, der einem kleinen Verein wie unserem sehr weh tut“, sagt Sven Schlüter.

Was dazukommt: Auch die Umkleidekabinen benötigen eine dringende Auffrischung. Im Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2025 waren die entsprechenden Mittel eingestellt, aber diese mussten wegen des fehlenden Gutachtens und der daraus entstehenden finanziellen Unsicherheit zurückgehalten werden. Also funktionieren seit Monaten nur zwei der je sechs Duschen und auch nur mit kaltem Wasser, was, so Schlüter, „im Winterhalbjahr ein unhaltbarer Zustand ist.“ Der Gemeinde als Eigentümerin der Vereinsanlage macht er dabei keine Vorwürfe, „man hat uns nach dem Entdecken des Wasserschadens mit Trocknungsmaschinen und beim Herausräumen des Mobiliars unterstützt, und zumindest sind ja jetzt Planer mit der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen beauftragt. Aber dass man einen Sportverein so lange mit einem Gutachten hängen lässt und ihn damit in noch größere Nöte bringt, dafür habe ich kein Verständnis“, sagt der Vorsitzende.

Anna-Laethisia Schimek: Zwei Karrieren für das „zweite Leben"

Einige der Narben, die den Tag markieren, an dem sich ihr Leben in das Davor und das Danach teilt, sieht man nicht. Sie trägt sie in sich, auf der Brustaorta und der Lunge. Aber all das, was sie bewirkt haben, wird Anna-Laethisia Schimek mit sich und nach außen tragen, ihr Leben lang. Gerade in Zeiten wie den vergangenen Wochen, in denen es das Schicksal wieder einmal nicht so richtig gut meint mit der 32-Jährigen, hilft ihr die Beschäftigung mit der Vergangenheit. „Ich kann dann trotz Enttäuschung wertschätzen, dass ich überhaupt in der Lage bin, meine Ziele im Leistungssport zu verfolgen, denn das hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagt sie.

Es war der 26. Oktober 2018, an dem die Team-Deutschland-Athletin auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod wanderte. Nach einer komplizierten Operation am Schlüsselbein, die zunächst einen Lungenkollaps nach sich gezogen hatte, erholte sich die beste deutsche Speedskaterin in ihrer Heimat Groß-Umstadt im Odenwald, als sich ihr Zustand zusehends verschlechterte. „Ich konnte die Symptome nicht deuten. Mir war richtig kalt, trotzdem habe ich geschwitzt wie noch nie und hatte zudem Halsschmerzen“, erinnert sie sich. Das Gefühl, bewusstlos zu werden, verstärkte sich, so dass sie ihren Bruder, der glücklicherweise im Haus war, darum bat, einen Rettungswagen zu rufen. 

Den herbeigeeilten Sanitätern gelang es nicht, den Kreislauf zu stabilisieren, weil sich kaum noch Blut in Armen und Beinen befand. Den Grund dafür entdeckten die Ärzte erst im Frankfurter Uniklinikum, in das Anna-Laethisia Schimek per Helikopter eingeliefert wurde: Ein Operationsdraht hatte sich aus der Schulter gelöst, war durch die Brustaorta gewandert, hatte diese und die Lunge perforiert. Das austretende Blut war in den Herzbeutel gelaufen und hatte den Herzmuskel derart komprimiert, dass dieser unter der Last seinen Dienst versagte. In einer Notoperation konnten die Perforationen geschlossen und das Herz-Kreislauf-System reanimiert werden.

In der Reha musste sie wieder Stehen und Laufen lernen

Nach einwöchigem Krankenhausaufenthalt und einer einmonatigen Reha, in der sich die Hessin mühsam das normale Atmen, Stehen und Laufen wieder aneignete, durfte sie sich im Frühjahr 2019 langsam an Belastung herantasten. Acht Monate nach dem schweren Unfall startete sie bei der Speedskating-EM in Pamplona (Spanien) und gewann im 500-Meter-Sprint sogar die Bronzemedaille. „Wie ich das geschafft habe, weiß ich bis heute nicht. Ich hatte einfach eine so große Lust und Zuversicht, dass ich mich durch nichts habe stoppen lassen“, sagt sie rückblickend.

Der Körper schien also geheilt, die Psyche jedoch konnte mit der Sprintgeschwindigkeit nicht mithalten. „Ich fühlte mich komplett von meinem Körper entfremdet und hatte kein Vertrauen mehr. Es kam mir vor, als hätte er mich im Stich gelassen“, sagt Anna-Laethisia Schimek. Vor dem schlimmen Rückschlag hatte sie sich stets eingeredet, dass Erschöpfung nichts sei, was in ihrem Kosmos Platz finden solle. „Ich war erbarmungslos mit meinem Körper und nur darauf fixiert, bestmögliche Leistung zu bringen und meine Grenzen immer weiter zu verschieben. Mein Selbstwertgefühl hing an Medaillen. Deshalb habe ich nach dem Unglück auch erst verstehen lernen müssen, warum ich so viel Liebe bekomme, obwohl ich nicht in der Lage war, etwas dafür zu leisten“, sagt sie.

Die Angst vor dem Alleinsein beschäftigte sie mehrere Monate

Wer heute mit Anna-Laethisia Schimek spricht, kann sich nur schwer diese verbissene, auf das gnadenlose Trimmen des eigenen Körpers ausgerichtete Athletin vorstellen, die sie gewesen zu sein meint. Im rund 75 Minuten langen Gespräch lacht sie so häufig ausgelassen wie die meisten Menschen binnen einer Woche nicht. Zu erleben ist eine Frau, die mit ihrem Leben im Reinen scheint. Der Weg dahin jedoch sei ein harter gewesen, sagt sie. „Nach der Operation am Brustbein und am Herzen bildeten sich starke Ängste aus. Natürlich vor allem davor, dass das wieder passieren und dann niemand da sein könnte, um mir zu helfen.“ Allein in einem Zimmer zu sein oder in der Abgeschiedenheit spazieren zu gehen, fiel ihr lange Zeit schwer. „Ich bin immer mit dem Handy in der Hand eingeschlafen. Der Akku meines Telefons war immer geladen, um in der Lage zu sein, einen Notruf abzusetzen.“

Zwar versuchte ihr Partner Constantin, selbst ambitionierter Mountainbiker, mit offenem Ohr und starken Armen Unterstützung zu geben. „Wir sind in dieser Zeit unglaublich zusammengewachsen, er hatte es sehr schwer mit mir und war dennoch absolut geduldig. Aber in den Nächten, in denen ich in der Reha im Einzelzimmer lag, konnte auch er nicht bei mir sein und helfen.“ Dennoch habe sie die Reha als „Crashkurs in Angstbewältigung“ wahrgenommen. „Es ist ein Lernprozess, wenn man zum Alleinsein gezwungen wird“, sagt sie.

Deutschlands Topteam hofft auf Krönung einer herausragenden Saison

Pünktlich zum Start der Gruppenspiele am kommenden Wochenende wird der Sommer Einzug halten in Adelaide. Das ist schön für die je 48 Frauen- und Männerteams, die sich bei der Beachvolleyball-WM im Bundesstaat South Australia über Temperaturen um die 25 Grad Celsius freuen dürfen, während sie um die Medaillen kämpfen. Allerdings - das machten Svenja Müller und Cinja Tillmann im Gespräch am Olympiastützpunkt im herbstlich-kalten Hamburg schnell deutlich - sind sie am vergangenen Freitag nicht ans andere Ende der Welt geflogen, um die Sonne zu genießen. „Die WM ist der Saisonhöhepunkt, da wollen wir natürlich unsere beste Leistung abrufen“, sagen die beiden Wahl-Hamburgerinnen.

Dass das gelingen kann, bewiesen Deutschlands beste Abwehrspielerin Tillmann und die zu einer durchschlagskräftigen Angreiferin gereifte Müller, mit 24 zehn Jahre jünger als ihre Teampartnerin, beim Eliteserienturnier in Kapstadt Ende Oktober. Nur einen Satz gaben sie in insgesamt sechs Spielen ab, das hochklassige Finale gewannen sie gegen die Niederländerinnen Katja Stam/Raisa Schoon mit 2:0 (21:17, 25:23). Von einer gelungenen WM-Generalprobe wollte Cinja Tillmann im Nachgang allerdings nicht sprechen. „Ich empfinde es als abwertend, wenn ein Turnier der höchsten Kategorie als Generalprobe bezeichnet wird. Um dort zu gewinnen, muss man sich gegen die Besten durchsetzen. Dass uns das gelungen ist, bewerten wir sportlich sehr hoch“, sagt sie.

Wer anfängt zu denken, ist schnell aus dem Spielfluss heraus

Die in Senden (NRW) geborene Ausnahmekönnerin, die für Eintracht Spontent aus Düsseldorf aufschlägt, war schon immer eine Athletin, die auf die Zwischentöne achtet. Sie wägt ihre Worte stets mit Vorsicht, deshalb verwundert es wenig, dass Deutschlands bestes Duo auch vor der Weltmeisterschaft nicht als Lautsprecher der Nation auffällt. „Wir fahren nie mit der klaren Zielsetzung Goldmedaille zu einem Turnier, dafür ist die Leistungsdichte in der Weltspitze viel zu hoch. Es gibt auch vor dieser WM keine Favoritinnen, es kommt auf Nuancen an, um ganz oben auf dem Podest zu stehen“, sagt Cinja Tillmann.

Svenja Müller, geboren in Dortmund und für den Hamburger Club Eimsbütteler TV spielberechtigt, war zu Beginn ihrer Zusammenarbeit mit Cinja Tillmann vor vier Jahren eine sehr schüchterne Person, die lieber andere antworten ließ, wenn sie gefragt wurde. Das hat sich zwar längst geändert, was aber nicht bedeutet, dass sie ihrer erfahreneren Kollegin in deren Einschätzung widersprechen würde. „Wir fahren gut damit, dass wir uns kleine Ziele setzen, dass wir Punkt für Punkt spielen und niemals schon an den weiteren Weg denken“, sagt sie.

„Wenn wir an der Startlinie stehen, dürfen wir keine Existenzängste haben“

Als am vergangenen Sonntagmittag im DFB-Campus in Frankfurt am Main die Athlet*innenvollversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ihre Vertretung wählte, war Pia Greiten nur digital zugeschaltet. Weil die 28-Jährige vom Osnabrücker Ruder-Verein aktuell in Warendorf einen Bundeswehrlehrgang absolviert, war ihr die Teilnahme vor Ort nicht möglich. Die Vorsitzendenwahl musste deshalb am Montagnachmittag ebenfalls digital abgehalten werden. Aber nachdem Pia Greiten, die bei den Olympischen Spielen in Paris Bronze mit dem Doppelvierer gewann und in dieser Saison als einziges Mitglied des Paris-Quartetts im Skull-Paradeboot verblieben war, vom neunköpfigen Gremium als Nachfolgerin von Beachvolleyball-Ass Karla Borger (36/Stuttgart) bestätigt wurde, stand sie dem DOSB in ihrem ersten Interview in neuer Funktion Rede und Antwort.

DOSB: Pia, du hast interessante Tage hinter dir. Am Samstag bist du zur neuen Präsidentin von Athleten Deutschland gewählt worden, seit Montag bist du nun auch Vorsitzende der DOSB-Athlet*innenkommission. War das dein Ziel, und kannst du schon einschätzen, was da auf dich zukommt?

Pia Greiten: Ich bin mit der Zielsetzung in das Wochenende gegangen, mein Engagement für die Athlet*innen auszubauen. Dass ich nun beiden Gremien vorsitze, freut mich natürlich, aber ich interpretiere meine Aufgabe nicht als Einzelkämpferin. Wir sind ein starkes Team, das verschiedene wichtige Perspektiven und große Expertise einbringt. Mir ist schon klar, dass die kommenden Monate und Jahre - in beiden Gremien bin ich für vier Jahre gewählt - intensiv, spannend und arbeitsreich werden. Mit den Themenfeldern, die nun auf mich zukommen, habe ich mich schon im Vorhinein beschäftigt. Ich bin gut vorbereitet.

Woher rühren dein Faible für Engagement für andere Menschen und das Interesse für sportpolitische Themen?

Angefangen hat das in der Jugend, als ich persönliche Erfahrungen zum Thema frauenspezifisches Training gesammelt habe, die sich auf meine Gesundheit ausgewirkt haben. Damals wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, Dinge aktiv zu verändern. Was sportpolitische Themen angeht, möchte ich mir die für die neuen Ämter notwendige Tiefe in den kommenden Wochen mithilfe der Kommission und Athleten Deutschland erarbeiten. Aber dadurch, dass ich in den vergangenen Jahren schon als Mitglied des Vereins aktiv war und beispielsweise zum Thema Gleichstellung auch vor dem Sportausschuss des Bundestags sprechen durfte, habe ich mich mit Sportpolitik durchaus regelmäßig beschäftigt. Der Antrieb dahinter ist, dass ich sehe, dass Veränderungen notwendig sind, und ich dabei mithelfen möchte, diese zu erreichen.

Als oberste Lobbyistin für die Athlet*innen im deutschen Sportsystem: Welche Veränderungen sind besonders dringend notwendig?

Wir müssen ein System schaffen, das für die Athlet*innen gemacht ist, in dem es Mitspracherecht und Gestaltungsmöglichkeiten auf allen wichtigen Themenfeldern gibt. Finanzielle und materielle Absicherung ist dabei genauso ein Anliegen wie Schutz vor sexueller oder psychischer Gewalt. Unser Fokus muss darauf liegen, die Stimmen der Athlet*innen zu bündeln, um immer wieder deutlich zu machen, was wir brauchen.

Wenn du sagst, dass ein solches System geschaffen werden muss, bedeutet das, dass der Status Quo dich nicht zufriedenstellt. Was sind deine wichtigsten Kritikpunkte am bestehenden System?

Noch immer leiden Athlet*innen aus dem olympischen, nicht-olympischen, para- und deaflympischen Bereich zu häufig unter Existenzsorgen, weil sie nicht ausreichend finanzielle Mittel haben, um sich auf ihren Sport konzentrieren zu können. Das trägt nicht dazu bei, die optimale Leistungsfähigkeit abrufen zu können. Nur wenn Sicherheit da ist, ist Topleistung möglich. Im Bereich Safe Sport sind, nicht zuletzt durch die Implementierung des Safe Sport Codes im DOSB Ende vergangenen Jahres, wichtige Schritte gegangen worden. Aber auch hier braucht es noch deutlich mehr Verbindlichkeit, damit Verbände und Vereine sich dazu verpflichten, ein sicheres Umfeld für ihre Mitglieder zu schaffen. Freiwilligkeit reicht da nicht aus. Hier denke ich auch an ein starkes Zentrum für Safe Sport, das im Frühjahr kommen soll.

Eine Frage, die seit Jahren diskutiert wird, ist die, welchen Leistungssport wir in Deutschland wollen. In seinem Entwurf für ein neues Sportfördergesetz fokussiert sich das Bundeskanzleramt stark auf messbare Leistung in Form von Medaillen, während Athleten Deutschland und der DOSB auch weiche Faktoren wie mentale Gesundheit und die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Sport einbeziehen möchten. Wo stehst du in dieser Debatte?

Der Wert des Sports lässt sich definitiv nicht nur an Medaillen ablesen. Ich finde, wir müssen deutlich stärker herausarbeiten, welche Bedeutung er für die Gesellschaft hat, Stichwort Vorbildcharakter. Ich bin überzeugt davon, dass sich zum Beispiel mentale Gesundheit und Leistungsbereitschaft nicht voneinander abgrenzen lassen, sondern gemeinsam gedacht werden müssen. Nur wenn es uns Athlet*innen ganzheitlich gut geht, werden wir die beste Leistung bringen können. Die Frage, wie wir mit Leistungsdruck umgehen, ist zum Glück in den Vordergrund gerückt. Aber da gibt es noch vieles zu optimieren.

„Ohne funktionstüchtige Sportanlagen ist alles nichts“

DOSB: Benjamin, Sportstätten sind für Vereine unverzichtbar. Was macht einen guten Sportplatz, Schwimmbad oder Halle für die Mitglieder aus? 

Dr. Benjamin Haar: Eine Sportanlage ist für Mitglieder dann gut, wenn sie möglichst immer zu den eigenen Trainingszeiten genutzt werden kann und in einem ordentlichen Zustand ist. D.h. die Sportflächen weisen keine Schäden auf und die Sanitäranlagen sind sauber und funktionstüchtig. Die meisten Vereinssportler haben da keine besonderen Ansprüche. 

Wie erleben Vereine den aktuellen Zustand der Sportstätten? Wie wichtig sind ökologische Modernisierung, Klimaanpassung und Barrierefreiheit aus Sicht eines Sportvereins und welche Herausforderungen entstehen dadurch? 

Viele Sportanlagen sind nun fast 50 Jahre alt. Mit kleineren Sanierungsmaßnahmen konnte bisher ein ordentlicher Zustand einigermaßen erhalten werden. Durch notwendige energetische Sanierungsmaßnahmen als Beitrag zum Klimaschutz oder Anpassungsmaßnahmen wie z.B. ein zusätzlicher Hitzeschutz entsteht aktuell ein sehr großer Handlungsbedarf, den viele Vereine wirtschaftlich nicht stemmen können. Dazu kommt, dass die formellen Anforderungen wie baurechtliche Auflagen usw. stark zugenommen haben. Vor allem Vereinsverantwortliche im Ehrenamt sind da schnell überfordert. 

Wie sieht die Situation in Feuerbach aus? Kannst Du uns ein aktuelles Beispiel der Sportvereinigung nennen? 

Unsere vereinseigenen Gebäude sind 30, 40 und 50 Jahre alt. Also eigentlich alle über ihrer Lebenszeit. Besonders in der vereinseigenen Dreifeldhalle aus den Siebzigern hat sich eine immenser Sanierungsstau aufgebaut, der einer Investition in Millionenhöhe bedarf. Das ist für uns eine besondere Herausforderung, wenn man zeitgleich auch noch durch eine wachsende Nachfrage an anderer Stelle Neues schaffen muss. Wir sind hierbei auf öffentliche Förderung angewiesen. Ohne dies bräuchten wir eine gänzlich andere Beitragsstruktur.

 

„Wenn man Druck genießen kann, dann beginnt es, Freude zu machen“

Der Countdown zu den Olympischen Spielen in Norditalien läuft, in der vergangenen Woche wurde die 100-Tage-Schallmauer bis zum Start der vom 6. bis 22. Februar angesetzten Wettkämpfe durchbrochen. Prächtige Winterspielstimmung ist bei Linus Straßer in der neuen Folge des „Team Deutschland Podcast“, die an diesem Mittwoch auf teamdeutschland.de erscheint, allerdings noch nicht auszumachen. Die Erklärung dafür ist vielschichtig, wie der Skirennfahrer vom TSV 1860 München im Gespräch mit Paul Burba, Podcast-Host von den Team D Studios, erläutert. Und sie liegt keinesfalls darin begründet, dass der Technikspezialist die olympische Idee nicht liebt. „Im Gegenteil, ich bin ein großer Olympiafan. Mein Traum wären Winterspiele in Kooperation von München und Innsbruck“, sagt er.

Was ist es dann, das dem Vater zweier Kleinkinder die Vorfreude auf den Saisonhöhepunkt verhagelt? Zum einen stößt sich Linus Straßer daran, dass die Wettkämpfe in fünf verschiedenen Clustern ausgetragen werden, die so weit voneinander entfernt liegen, dass ein Miteinander mit Sportler*innen aus anderen Disziplinen, das Olympische Spiele von Weltcups oder Weltmeisterschaften unterscheidet, kaum möglich sein wird. „In Cortina, wo das Deutsche Haus eingerichtet wird, gibt es immerhin ein kleines Athletendorf, ebenso in Mailand. Aber in Bormio, wo die Wettkämpfe der Alpin-Männer stattfinden, wohnen wir in normalen Hotels. Wir reisen kurz vorher an, trainieren, haben unseren Wettkampf und reisen wieder ab. Das wird sich anfühlen wie ein normaler Weltcup“, fürchtet er.

Werden die Winterspiele wie ein gewöhnliches Weltcuprennen sein?

Dabei hatte sich Linus Straßer bei der Vergabe der Spiele nach Italien durchaus darauf gefreut, olympisches Flair vor der eigenen Haustür erleben zu können. „Es werden meine dritten Spiele. 2018 in Südkorea gab es auch kein Dorf und keine Stimmung. 2022 in Peking hatten wir immerhin ein kleines Dorf, das einen Eindruck davon vermittelt hat, wie Olympia sein könnte, allerdings war das in der Corona-Zeit“, sagt er. Deshalb habe er gehofft, in Italien Olympische Spiele in Reinform erleben zu können. „Ich hoffe auch weiterhin auf das Beste, aber ich stelle mich darauf ein, dass es wie ein normales Weltcuprennen sein wird.“

Dazu kommt, dass ihm der eher langsame und anspruchsarme Kurs in Bormio weniger zusagt. „Eine steilere, anspruchsvollere Piste würde mir eher taugen, aber es ist verständlich, dass die Präparierung der Strecke bei Olympia anders ist, mit weniger Wasser und entsprechend weniger vereist. Bei den Spielen sind Nationen am Start, die mit alpinen Skirennen nicht allzu viel am Hut haben. Da ergibt es Sinn, vorsichtiger zu sein, damit alle heil runterkommen. Gibt ja kein schönes Bild ab, wenn einer nach dem anderen runterpurzelt“, sagt er. Warum allerdings die Männer nicht in Cortina starten, wie es die Frauen tun, versteht Linus Straßer nicht. „Dort ist der Slalomhang anspruchsvoller, es ist schade, dass wir in Bormio fahren müssen.“

Team Deutschland präsentiert neuen adidas-Look für Mailand Cortina 2026

Rund drei Monate vor dem Start der Olympischen und Paralympischen Winterspielen in Mailand Cortina 2026 hat Team Deutschland gemeinsam mit adidas den neuen offiziellen Look für Deutschlands beste Wintersportathlet*innen vorgestellt.

Die Kollektion wurde heute (4. November) digital über die Kanäle von Team D, Team D Paralympics und adidas präsentiert, begleitet von großflächigen Screens in Hamburg und Oberhausen, die die Athlet*innen bereits im neuen Outfit zeigen. Auch in TV-Formaten gab es exklusive Einblicke. Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte präsentierte den neuen Look im ARD-Morgenmagazin, während Moderator Matthias Killing im SAT.1-Frühstücksfernsehen ein Überraschungspaket auspackte, ganz im Stil einer Unboxing-Reihe.

Funktional, stylisch und inklusiv gedacht

Die rund 70-teilige Kollektion, entwickelt von adidas in enger Zusammenarbeit mit dem DOSB und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS), setzt neue Maßstäbe in Sachen Funktionalität und Design. Sie basiert auf der adidas TERREX Linie und bietet dank modernster Materialien höchsten Tragekomfort, egal ob bei eisigen Temperaturen, auf der Piste oder im Olympischen Dorf.

Alle Teammitglieder von Team D und Team D Paralympics tragen bei der Eröffnungsfeier ein visuell einheitliches Outfit als Symbol für Zusammenhalt und Vielfalt. Die Kollektion ist in vielen Größen und Passformen erhältlich und wurde nach inklusiven Prinzipien gestaltet. So wurden etwa Reißverschlüsse auf der Rückseite oder kleine Knöpfe bewusst vermieden, um allen Athletinnen und Athleten bestmöglichen Komfort zu bieten.

Das Feuer brennt, das Glück ist zurück - der Neustart der Sophie Alisch

Manchmal gibt es diese Momente innerhalb eines Gesprächs, in denen die Körpersprache perfekt zu dem passt, was ein Mensch sagt. Woran sie spüre, dass ihre Entscheidung die richtige gewesen sein könnte, war die Frage gewesen. Und Sophie Alisch, die schon die Fragen zuvor mit einem mal mehr, mal weniger breiten Grinsen beantwortet hatte, sagt einen Satz, der genauso leuchtet wie ihr Gesicht. „Ich war lange nicht mehr so glücklich, wie ich es aktuell bin!“ Klingt toll. Und deshalb muss die Geschichte der Athletin, die im vergangenen Monat mit der Unterschrift beim CANYON//SRAM zondacrypto Generation-Team, dem Entwicklungskader des renommierten WorldTour-Teams, den Schritt in den Profiradsport perfekt machte, erzählt werden.

Sophie Alisch war einige Jahre lang die größte Hoffnung im deutschen Frauenboxen. Sie war Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, gewann Medaillen bei EM- und WM-Turnieren, mit 17 unterschrieb sie ihren ersten Profivertrag beim damals renommiertesten deutschen Boxstall Sauerland. Mit 18 war sie, stets unterstützt von ihrem umtriebigen Vater Michael Alisch, Chefin eines eigenen Kampfsport-Gyms in Berlin-Spandau. Als Sauerland Anfang 2021 vom US-Sportgiganten Wasserman übernommen wurde, war die in zehn Profikämpfen unbesiegte Athletin eins von wenigen Teammitgliedern, auf die die Amerikaner bauten. Im Herbst 2024 verlängerte sie ihren Vertrag zu sehr guten Konditionen. Dass Sophie Alisch das Boxen hinter sich lassen würde, um Radsportlerin zu werden, schien ungefähr so wahrscheinlich, als würde München das Oktoberfest aufgeben, um stattdessen einmal im Jahr einen Fischmarkt zu veranstalten.

Kein Wunder also, dass die Nachricht ihres Wechselvorhabens im Frühjahr in der Boxwelt hohe Wellen schlug. Ein Großteil ihrer Community – bei Instagram folgen ihr fast 600.000 Menschen - reagierte zwar positiv, die Fragezeichen jedoch waren groß. Was zu ihrem Sinneswandel geführt hat, kann die Athletin, die am Samstag ihren 24. Geburtstag feiert, allerdings einleuchtend erklären. „Es war nicht so, dass ich das Boxen nicht mehr mochte. Mir ging es ja gut, ich hatte gerade einen wirklich guten Vertrag unterschrieben. Aber ich habe gespürt, dass es mich gestört hat, ewig auf Kämpfe warten zu müssen“, sagt sie. „Ich bin ein absoluter Wettkampftyp und möchte mich regelmäßig messen, und das war im Profiboxen, wo ein bis zwei Kämpfe pro Jahr die Regel sind, für mich nicht mehr möglich. Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten und nicht vorwärts zu kommen. Dadurch hat das Feuer in mir nicht mehr gebrannt, ich habe mich innerlich leer gefühlt und wusste, dass ich etwas verändern muss.“

Auf Mallorca kam sie erstmals mit dem Radsport in Kontakt

Auf Mallorca, wo die Familie seit dreieinhalb Jahren lebt, hatte Sophie Alisch schon während ihrer Boxkarriere den Einstieg ins Radfahren gefunden. Auf der Deutschen liebster Ferieninsel sind die Trainingsbedingungen für den Radsport perfekt, viele Profiteams bestreiten ihre Vorbereitungscamps dort. „Bei meinen Bergläufen habe ich damals oft Profiradsportler beim Trainieren gesehen, und weil ich als Ausgleich zum Boxen gern auf dem Ergometer trainiert hatte, habe ich mir selbst ein Rennrad angeschafft“, sagt sie. Es war der Beginn einer Leidenschaft, die, nachdem der Veränderungswunsch in ihr gereift war, zu einem konkreten Plan wurde. „Ich habe angefangen, mich mehr mit dem Radsport zu beschäftigen, habe viele Rennen geschaut, mich mit den Teams auseinandergesetzt und schnell gemerkt, dass ich daran großen Gefallen finde“, sagt sie.

Anfang des Jahres absolvierte die gebürtige Berlinerin einen Leistungstest in Barcelona, „eigentlich eher aus Spaß, um herauszufinden, ob ich überhaupt eine realistische Chance hätte, im Radsport mitzuhalten.“ Der Zuspruch der medizinischen Experten bestärkte sie allerdings in ihrem Vorhaben, und so weihte sie ihre Familie und ihren Boxtrainer Andy Schiemann, mit dem sie viele Jahre am Olympiastützpunkt Schwerin gearbeitet hatte, in ihr Gedankenspiel ein. Mit dem Ergebnis, dass Papa Michael wieder einmal Feuer und Flamme für die nächste Idee seiner Tochter war. „Er hat mir gesagt, ich solle tun, was mein Herz mir sagt, weil ich nur eine Karriere habe. Da war für mich klar, dass wir es gemeinsam durchziehen!“

Und das tun sie seit einigen Monaten mit voller Kraft. Die renommierte Agentur Corso Sports Marketing hat das Management übernommen und konnte mit dem Vertragsabschluss mit der Talentschmiede von CANYON//SRAM einen Erfolg verbuchen, der in der Radsportszene für Aufsehen gesorgt hat. Seitdem sind auch die großen spanischen Medien auf die junge Deutsche aufmerksam geworden, die während ihrer Boxkarriere in England eine große Fanbasis hatte. „Das Interesse an meiner Geschichte ist groß. Aber ich weiß, dass es jetzt an mir liegt, diese Geschichte sportlich weiterzuschreiben“, sagt die 1,68 Meter große Athletin.

Premiere der Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer

Rund 140 Gäste, darunter der designierte Oberbürgermeister von Köln Torsten Burmester, der Grußworte sprach, würdigten die zehn Persönlichkeiten, die für ihre herausragenden Verdienste im deutschen Spitzensport sowie in der Trainerbildung und -entwicklung in die Hall of Fame aufgenommen wurden.

„Mit dieser Ehrung rücken wir Trainerinnen und Trainer erstmals sichtbar ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie sind das Fundament sportlicher Erfolge und prägen Karrieren und Menschen gleichermaßen“, betonte Lothar Linz, Direktor der Trainerakademie Köln des DOSB.

Zehn Persönlichkeiten geehrt - Würdigung eines Berufsstandes

Die ersten Geehrten stehen stellvertretend für über 500.000 Trainerinnen und Trainer in Deutschland, die mit ihrer Hingabe und Leidenschaft Tag für Tag den Sport voranbringen. Neben aktiven Trainer*innen wurden auch Persönlichkeiten ausgezeichnet, die die Ausbildung und Entwicklung von Trainer*innen maßgeblich geprägt haben. 

Zu den ersten zehn Mitgliedern gehören der frühere Handball-Bundestrainer Heiner Brand, der Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn, der frühere Biathlon-Bundestrainer Fritz Fischer, die frühere Speerwurf-Weltmeisterin und heutige Trainerin Steffi Nerius, die Ruder-Bundestrainerin Sabine Tschäge und der frühere Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters.

Prof. Dr. Ulrich Hartmann, Zlatan Siric-Bernhard, der frühere Ringer-Bundestrainer Lothar Ruch sowie posthum Prof. Dr. Hugo Budinger, der als Gründer und erster Direktor der Trainerakademie Köln Wegbereiter der professionellen Trainerbildung in Deutschland war, wurden für ihre besonderen Verdienste in der Trainerbildung und -entwicklung in die Hall of Fame aufgenommen.

Die Auswahl traf eine fünfköpfige Jury bestehend aus Lothar Linz, Frank Wieneke, Holger Hasse, Ulla Koch und dem Sportjournalist Frank Nägele. Die Hall of Fame soll künftig jährlich um weitere Mitglieder erweitert werden.

Mit der Initiative setzt die Trainerakademie ein starkes Zeichen für die Wertschätzung eines Berufsstandes, der meist im Hintergrund wirkt und doch entscheidend ist: Ohne das außerordentliche Engagement von Trainerinnen und Trainern wären sportliche Karrieren, olympische Medaillen oder emotionale Sportmomente nicht denkbar. Das bestätigten auch viele Ehrengäste, unter ihnen der Geschäftsführer des DFB, Andreas Rettig, und die langjährige Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner, die mit ihrem Kommen ebenfalls eine Lanze für die Trainerinnen und Trainer brechen wollten.

Möglich wurde die Veranstaltung durch die Unterstützung der Kreissparkasse Köln und der Sparkasse Köln/Bonn, denen ein besonderer Dank gilt.

Verabschiedung des Studiengangs DTS 30

Im Rahmen der Hall-of-Fame-Feier wurde zudem der 30. Diplom-Trainerstudiengang (DTS 30) feierlich verabschiedet. Nach dreijährigem Studium erhielten 30 Trainerinnen und Trainer aus 17 Fachverbänden ihre Abschlussurkunden aus den Händen der Studiengangsleiter*innen Ute Jäger und Markus Finck.

Grußworte sprachen Otto Fricke, Vorstandsvorsitzender des DOSB, sowie Dirk Schimmelpfennig, Referatsleiter Leistungssport der Staatskanzlei NRW. Unter den Absolvent*innen befanden sich zahlreiche hochkarätige Trainerpersönlichkeiten - prominentester Teilnehmer war der Olympiasieger und ehemalige Biathlet Erik Lesser.

Als Jahrgangsbester wurde Jan Pablo Oehl (Leichtathletik) ausgezeichnet, der sein Studium mit der hervorragenden Gesamtnote 1,1 abschloss.

Ein Abend der Wertschätzung und Perspektive

Die Premiere der Hall of Fame und die Verabschiedung des DTS 30 verbanden sich zu einem Abend, der die Gegenwart und Zukunft des Trainerberufs in besonderer Weise sichtbar machte.

„Eine verdiente Hommage an großartige Trainerinnen und Trainer“, so fasste ein Teilnehmer den Abend treffend zusammen.

Trainerakademie Köln

 

Citroën wird neuer Automobilpartner von Team Deutschland

Gute Nachrichten für Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics auf dem Weg nach Mailand Cortina 2026: Mit Citroën gewinnt das Gespann aus den besten olympischen und paralympischen Athlet*innen dieses Landes einen neuen starken Wegbegleiter. Das französische Traditionsunternehmen wird bis mindestens Ende 2028 exklusiver Partner im Bereich Automobile & Automobile Elektromobilität. Damit ergänzt Citroën neben adidas, Allianz und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ab sofort die Top-Partner-Riege von Team D und Team D Paralympics.

Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing (DSM), die als Agentur im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) für die Ausgestaltung und Umsetzung der Partnerschaften rund um Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics verantwortlich zeichnet, sagt: „Mit Citroën gewinnen wir einen Partner, der wie der Sport selbst mitten in der Gesellschaft verankert ist und insbesondere auch eine junge Zielgruppe adressiert. Die Marke steht für Zugänglichkeit und Innovation - Werte, die perfekt zu Team Deutschland passen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam neue Impulse für nachhaltige Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe zu setzen.“

„Citroën ist eine Marke, die seit jeher Grenzen überwindet - geografisch, technologisch und gesellschaftlich. Unser Engagement für Team Deutschland ist Ausdruck dieser Haltung: Wir glauben an europäische Zusammenarbeit, an Vielfalt und an die Kraft gemeinsamer Werte. Sport verbindet Menschen weit über Ländergrenzen hinaus – genau wie Mobilität. Team D steht für Leidenschaft, Mut und Menschlichkeit – genau das, was Citroën als Marke ausmacht. Diese Partnerschaft ist für uns ein starkes, bewusst gewähltes Zeichen für Zusammenhalt und Offenheit“, sagt Thomas Goldboom, Geschäftsführer Citroën Deutschland. 

Im Fokus der Zusammenarbeit stehen gemeinsame Aktivierungen, bei denen unter anderem Athlet*innen von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics als Testimonials eingebunden werden. Citroën möchte die Nähe zu den Teams und ihren Persönlichkeiten gezielt nutzen, um die Werte von Vielfalt und Inklusion erlebbar zu machen. Darüber hinaus sind spezielle Team D-Fahrzeugeditionen geplant.

Neben den finanziellen Leistungen umfasst die Partnerschaft auch einen umfangreichen Fahrzeugpool für DOSB, DBS und DSM. Vom Kleinsten im Bunde, dem Citroën Ami, bis zum großen 7-sitzigen Spacetourer, von Diesel über hybride bis vollelektrische Fahrzeuge, für jede Situation ist das passende Fahrzeug dabei. 

Zudem werden verschiedene Modelle für den Shuttle-Service rund ums Deutsche Haus 2026 und 2028 eingesetzt, um Mitglieder von Team D sowie deren Gäste zu verschiedenen Zielen zu bringen oder von dort abzuholen. Und immer mit der Botschaft: Wo Team D draufsteht, ist auch Team D drin.


Über die Deutsche Sport Marketing (DSM)

Als Wirtschaftstochter der Stiftung Deutscher Sport, gegründet vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), vermarktet die DSM das Olympia Team Deutschland, das Team Deutschland Paralympics und organisiert das Deutsche Haus bei den Olympischen und Paralympischen Spielen. Zudem verantwortet sie die strategische und konzeptionelle Koordination sowie die Umsetzungen der Maßnahmen in der Vermarktung im Bereich „Sport für Alle“. Neuestes Thema im Portfolio ist die Wirtschaftsinitiative „Dafür sein ist alles“ zur Unterstützung einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Die DSM begleitet die Initiative, bestehend aus über 30 Unternehmensmarken, organisatorisch und kommunikativ. Sie sorgt für Vernetzung, Austausch und gemeinsame Sichtbarkeit der beteiligten Partner.

Weitere Informationen finden Sie auf www.dsm-olympia.de

Über Citroën

Seit 1919 entwickelt Citroën Automobile, Technologien und Mobilitätslösungen, um auf gesellschaftliche Entwicklungen zu antworten. Als mutige und innovative Marke stellt Citroën Gelassenheit und Komfort in den Mittelpunkt des Kundenerlebnisses. Citroën bietet eine breite Modellpalette - vom einzigartigen Ami über Limousinen und SUVs bis hin zu Nutzfahrzeugen. Die meisten Modelle sind auch mit Elektro- oder Plug-in-Hybridantrieb erhältlich. Citroën ist weltweit in 101 Ländern mit einem Netzwerk aus insgesamt 6.200 Verkaufs- und Servicestellen vertreten. 

Weitere Informationen über Citroën finden Sie auf media.stellantis.com/de-de/citroen

Athlet*innenkommission des DOSB neu gewählt

Auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main wählten die 35 stimmberechtigten Athletenvertreter*innen Léa Krüger (29, Fechten), Pia Greiten (28, Rudern), Hendrik Dombek (28, Eisschnelllauf), Elena Semechin (32, Para Schwimmen), Leo Köpp (27, Leichtathletik) und Jello Krahmer (29, Ringen) in die Athlet*innenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). 

Die Athlet*innenvollversammlung ist die zentrale Plattform für den Austausch und die Mitbestimmung der Athlet*innen in Deutschland. Alle vier Jahre wird im Rahmen der AVV turnusgemäß die Athlet*innenkommission gewählt, die die Interessen der Aktiven im DOSB vertritt und in die Arbeit des Präsidiums einbringt. 

DOSB lehnt Referentenentwurf des Sportfördergesetzes ab

Das Sportfördergesetz soll dazu beitragen, den Spitzensport in Deutschland wieder in die Weltspitze zu führen, ihn effizienter zu machen und erhöhte Planungssicherheit für Verbände zu gewährleisten. 

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir begrüßen, dass die Bundesregierung das Sportfördergesetz wieder aufgegriffen hat und das Vorhaben vorantreibt, denn klar ist: Es braucht Veränderungen. Das Vorgehen des Bundeskanzleramtes bei diesem so wichtigen Thema für den deutschen Sport ist jedoch bedauerlich. Am Ende bleibt das Gefühl, dass die Regierung hier bewusst den Weg um den Sport herum gesucht hat, weil sie davon ausgehen musste, dass wir den Gesetzentwurf in seiner aktuellen Form nicht gutheißen können. Dabei sollten wir eigentlich alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich den Spitzensport in unserem Land durch eine deutliche Steigerung der Effizienz, durch Bürokratieabbau und durch Unabhängigkeit von Einzelinteressen wieder erfolgreicher zu machen. Das kann aber nur funktionieren, wenn Politik und Sport auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Als DOSB stehen wir mit unserer sportfachlichen Expertise bereit, uns konstruktiv einzubringen, um das bestmögliche Ergebnis für den Sport und die Athletinnen und Athleten zu erzielen.“

Youth Olympic Games 2026: Alles, was du wissen musst

Was sind Youth Olympic Games?

Die Youth Olympic Games - oder auch Olympische Jugendspiele genannt - sind ein Multisportereignis für die weltweit besten jungen Athlet*innen zwischen 15 und 17 Jahren und orientieren sich in der Ausrichtung an den Olympischen Spielen. Neben dem sportlichen Event ist der Fokus auf pädagogische und kulturelle Inhalte gelegt. Die Olympischen Jugendspiele folgen einem traditionellen olympischen vier Jahres-Zyklus mit Sommerspielen und Winterspielen.

Wann finden die Youth Olympic Games 2026 statt? 

Die Youth Olympic Games, kurz YOG, finden zwischen dem 31. Oktober und dem 13. November 2026 statt. Zwei Wochen lang werden 2.700 junge Nachwuchsathlet*innen im westafrikanischen Küstenstaat gegeneinander antreten und gemeinsam mit lokalen und internationalen Sportfans zu einem großen sportlichen Fest beitragen.

Wo finden die Spiele statt? 

Die Spiele finden in der Hauptstadt Dakar und in den Städten Diamniadio und Saly statt. Das Zentrum der Spiele wird die Metropolregion Dakar bilden, welche sich über den westlichsten Punkt Senegals erstreckt und direkt an der Atlantikküste liegt. Während in Dakar selbst Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen und Futsal ausgetragen werden, bildet die Stadt Diamniadio nahe der Hauptstadt ebenfalls einen wichtigen Standort mit Sportarten wie Tischtennis, Bogenschießen und Fechten. Dort finden außerdem in dem 2022 errichteten Nationalstadion Senegals dem Stade du Senegal die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie der Spiele statt. Eine knappe Autostunde vom Stadion entfernt liegt der Urlaubsort Saly ebenfalls an der Westküste des Landes. Dort finden neben den Strandsportarten - Beach Volleyball, Handball und Wrestling - die Wassersportarten und der Triathlon statt.  

Welche und wie viele Sportarten sind dabei? 

Von den insgesamt 35 Sportarten, werden in Dakar nur 25 im Wettkampfformat stattfinden. Die restlichen 10 Sportarten werden im sogenannten Engagement-Programm zwar außerhalb der Wettkämpfe stattfinden, jedoch weiterhin ein wichtiger Teil der Veranstaltung in Form von Aktivitäten vor Ort und der Präsentation auf den olympischen Online-Plattformen sein. In den 25 Wettkampfsportarten werden 153 Wettkämpfe ausgetragen. Sieben Geschlechterübergreifende (mixed) Wettkämpfe und 73 Wettkämpfe je Geschlecht.  

Die 25 Wettkampfsportarten sind: Wassersport, Bogenschießen, Leichtathletik, Badminton, Baseball, Basketball, Boxen, Breaking, Radfahren, Reiten, Fechten, Fußball, Gymnastik, Handball, Judo, Rudern, Rugby, Segeln, Skateboarding, Tischtennis, Taekwondo, Triathlon, Volleyball, Ringen und Wushu.

Die 10 dem Engagement-Programm angehörigen Sportarten sind: Kanu, Golf, Hockey, Karate, Moderner Fünfkampf, Schießen, Sportklettern, Surfen, Tennis und Gewichtheben.

Zur Geschichte der Youth Olympic Games

Die Youth Olympic Games in Dakar werden die vierten Sommerspiele und die achten YOG überhaupt sein. Nach den ersten Sommerspielen in Singapur 2010, Nanjing 2014 und Buenos Aires 2018 folgt nun Dakar nach einer Coronapandemie bedingten Pause von 8 Jahren. Bei den letzten Winterspielen in Gangwon 2024 sind 90 deutsche Nachwuchsathlet*innen bei olympischem Flair gegen die internationale Konkurrenz angetreten und gewannen 20 Medaillen - ein Rekord für Deutschland bei den YOG.

Die Spiele können außerdem Indikator sein, wer zukünftig bei den olympischen Spielen Medaillen gewinnen könnte. In Paris 2024 waren gleich mehrere Goldmedaillengewinner*innen auch YOG-Teilnehmer von 2014 oder 2018. Darunter das seit 10 Jahren bestehende Damen-Beach-Volleyball Duo Ana Patricia and Duda (Brasilien), die Sprinterin Julien Alfred (St. Lucia) und Sprinter Noah Lyles (USA).

Zu den ehemaligen deutschen Athlet*innen, welche sowohl bei vergangenen YOG als auch bei den Olympischen Spielen in Paris dabei waren zählen Olympiabronzemedaillen-Gewinnerin Rebekka Haase, Tennisspieler Kevin Krawietz, Hürdenläuferin und zweifache Deutsche Meisterin Eileen Demes, Sportschützin und mehrfache Europameisterin und Weltmeisterin Anna Janßen und Wasserspringer und Bronzegewinner bei der Schwimm-WM Timo Barthel.

Was macht Dakar 2026 so besonders?

Die Youth Olympic Games 2026 sind aus mehreren Gründen einzigartig. Besonders hervorzuheben ist: Dakar 2026 ist die erste olympische Veranstaltung auf dem afrikanischen Kontinent, deshalb auch das Motto: „Africa welcomes Dakar celebrates“. 

Die Spiele legen großen Fokus auf die Gleichstellung der Geschlechter. Demnach treten in den Wettkampfsportarten je Geschlecht 1350 Athlet*innen in 73 Wettkämpfen gegeneinander an. Außerdem wird für die YOG 2026 das erste Youth Refugee Olympic Team gebildet. Da der afrikanische Kontinent einen hohen Anteil an weltweit geflüchteten Menschen hat, wird dieses Team überwiegend von afrikanischen Athlet*innen gebildet.

Die Spiele bieten eine Plattform für den kulturellen Austausch und die Förderung afrikanischer und internationaler Kulturen und sollen als Katalysator für eine sportliche, soziale, kulturelle, bildungspolitische und wirtschaftliche Transformation dienen, die neue Hoffnung, Chancen und Zuversicht für junge Menschen in Senegal schafft.

One Year to Go Feier

Die One Year to Go Feier ist, wie auch die Vorbereitungen der letzten Jahre feierlich ausfallen. Dort wurde das Maskottchen der Spiele „Ayo“ vorgestellt. Der junge Löwe repräsentiert die Freunde und Energie der senegalesischen Jugend. Das Maskottchen wurde in einem nationalen Wettbewerb mit rund 500 Schulkindern kreiert. On top wird im Herzen der senegalesischen Hauptstadt die Countdown-Uhr für die YOG Dakar 2026 enthüllt und damit der Beginn des einjährigen Countdowns eingeläutet. Neben dem senegalesischen Präsidenten Bassirou Diomaye Faye, war auch IOC-Präsidentin Kirsty Coventry vor Ort. 

GEMA und DOSB verlängern Pauschalvertrag

Der neue Pauschalvertrag wurde für die Zeit vom 01.01.2026 bis zum 31.12.2029 geschlossen und gilt für die Landessportbünde des DOSB und deren Mitglieder. Damit profitieren rund 86.000 Sportvereine in den nächsten vier Jahren von der Vereinbarung, die eine einfache, unbürokratische und rechtssichere Nutzung von Musik im Trainings- und Veranstaltungsalltag, von der musikalischen Untermalung bei Sportfesten, Vereinsfeiern und Trainingsangeboten bis hin zu Fitness- und Tanzkursen, regelt. Der Pauschalvertrag sichert zugleich, dass Komponist*innen, Textautor*innen und Musikverleger*innen für den Einsatz ihrer Werke fair und zügig vergütet werden. Die anfallenden Kosten des Vertrags werden vom DOSB auf die Landessportbünde umgelegt.

3. Deutscher Sportstättentag: Es braucht massive Investitionen und Modellprojekte

Der heutige 3. Deutsche Sportstättentag, der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Städtetag (DST), dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB), der IAKS Deutschland und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) organisiert wurde, holte über 220 Teilnehmende aus Sportorganisationen, Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Zentrale Themen waren in diesem Jahr gemeinwohlorientierte, gesunde und klimaangepasste Sport- und Bewegungsräume.  

Hierzu macht Frau Sabine Poschmann, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die Beteiligung des Bundes deutlich: „Vom Sportanfänger bis zur Spitzensportlerin braucht es die passende Infrastruktur. Deshalb unterstützen wir die Kommunen mit der ‘Sportmilliarde’ bei der Sanierung von Sporthallen, Fußballplätzen oder Schwimmbädern. Das sorgt zusammen mit der Städtebauförderung und den 100 Milliarden Euro, die die Länder aus dem Sondervermögen erhalten, für gute Sportanlagen in unserem Land. Damit fördern wir die Gesundheit und den Zusammenhalt direkt vor Ort!” 

Deutschland bei den Olympischen Winterspielen: Rekorde, Mythen und Medaillen-Fakten

In 100 Tagen, am 6. Februar 2026, werden die Olympischen Winterspiele Mailand Cortina im Giuseppe Meazza-Stadion in Mailand offiziell eröffnet.

Zudem steht der Start der Wintersportsaison 2025/26 in vielen Sportarten kurz bevor und damit auch die Qualifikationsmöglichkeiten für die Winterspiele.

Höchste Zeit, euer Olympisches Wintersport-Fachwissen aufzupolieren, damit ihr vor dem Fernseher mit knallharten Zahlen, Daten und Fakten glänzen könnt.

„Aus meiner Sicht braucht es keine Wunder mehr“

DOSB: Olaf, als wir ein Jahr vor den Spielen Anfang Februar zuletzt über deine Einschätzungen als Chef de Mission sprachen, gab es im Hinblick auf die Spiele in Italien viele offene Baustellen. Was hat sich jetzt, 100 Tage vor dem Start, signifikant verändert?

Olaf Tabor: In zwei Bereichen sind wir entscheidend weitergekommen. Zum einen können wir mittlerweile die Größe unseres Teams gut taxieren. Auch wenn die Qualifikationen jetzt erst richtig anlaufen und die namentliche Nominierung deshalb natürlich nicht abgeschlossen ist, werden wir rund 185 Athlet*innen für die Wettkämpfe nominieren. Das gibt uns Planungssicherheit für die Verteilung der Mannschaftsteile und alle weiteren nötigen organisatorischen Themen. Zum anderen können wir konstatieren, dass die italienischen Organisatoren ein kleines Wunder vollbracht haben, mit dem außer ihnen kaum jemand in der Form gerechnet hat: Die Tatsache, dass der Eiskanal in Cortina nicht nur steht, sondern all jenen, die ihn zu Testzwecken schon ausprobieren durften, ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, ist großartig. Es ist eine schöne, fahrerisch durchaus anspruchsvolle Strecke geworden, deshalb blicken wir alle erleichtert und zuversichtlich auf die weiteren Tests, die dort noch anberaumt sind.

Wie viele dieser kleinen Wunder werden noch notwendig sein, um alle Baustellen bis zum Start der Wettkämpfe zu schließen?

Aus meiner Sicht braucht es keine Wunder mehr, nur ein konsequentes Abarbeiten der Aufgaben. Berichte über einen nicht optimalen Baufortschritt gibt es doch vor fast allen Olympischen Spielen, aber im Rahmen dessen, was ich von außen beurteilen kann, haben wir keinen Anlass zu besonderer Besorgnis.

Das sehen in Italien einige anders, Berichte über Klagen von Anwohnern in Cortina wegen durch die Baustellen ausgelösten Erdrutschen haben zuletzt aufgeschreckt.

Natürlich muss man diese Themen ernst nehmen. Ohne die mir fehlenden fachlichen Kenntnisse kann ich den genauen Umfang der Probleme allerdings nicht einschätzen. Aber was ich sagen kann: Die Fachleute an den Baustellen kennen diese Probleme. Zudem sind alle Wettkampforte erfahrene Ausrichter. Sie werden Lösungen finden, um die Wettbewerbe sicher durchzuführen.

Wie schätzt du die Gefahr ein, dass es, wie zuletzt bei der Vuelta in Spanien, zu so starken politischen Protesten kommen wird, dass die Spiele davon massiv beeinträchtigt werden könnten?

Ich möchte meiner großen Hoffnung Ausdruck verleihen, dass angesichts des Waffenstillstands in Gaza die Chance groß ist, dass der Konflikt eingedämmt werden kann. Das wäre für uns alle, in erster Linie aber natürlich für die direkt Betroffenen wünschenswert. Leider ist die Situation in der Ukraine unverändert. Unabhängig von den jüngsten Entwicklungen muss man aber bei Sportgroßveranstaltungen grundsätzlich einkalkulieren, dass solche Proteste zumindest möglich sind und die Spiele für politische Zwecke missbraucht werden können. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in den Bergdörfern passiert, wo Proteste schwieriger zu organisieren wären, ist in jedem Fall geringer als in einer Großstadt wie Mailand. Die Organisatoren sind sich dieser Herausforderung aber bewusst.

Die wichtigsten Problemfelder aus Sicht des deutschen Teams und der Fans sind die Transport- und die Unterbringungssituation. Schauen wir zunächst auf die Verkehrslogistik. Wie wird der Transport zu und von den Wettkampfstätten, aber auch zwischen den Standorten geregelt?

Am jeweiligen Standort wird der Transport der Athlet*innen durch spezielle Shuttles zum Training und zu den Wettkämpfen gewährleistet. Das ist eine bewährte Praxis und wird gut funktionieren. Schwieriger ist es mit dem Transfer zwischen den Standorten. Auch dort soll es Busse geben, aber die Entfernungen sind sehr groß. Die Organisatoren setzen deshalb bei den ganz langen Wegen auf den Schienenverkehr insbesondere von und nach Mailand. Wenn es Probleme geben sollte, werden wir spontan reagieren und mit unseren eigenen Fahrzeugen einspringen müssen - so gut das eben geht. Wir haben da ein gutes Puzzle gelegt, um die Teilmannschaften bestmöglich zu unterstützen. Schwieriger wird es für die Fans. Insbesondere in den Bergdörfern wird die Verkehrslage angespannt sein, die Anreise mit dem Privatwagen dürfte mit Hindernissen verbunden sein. Und wenn wir eine extreme Wetterlage bekommen, wird es für alle sehr schwierig werden. Dann wird die Herausforderung noch deutlich größer, als sie es schon ist.

Wie sieht es mit den Hotelkapazitäten aus? Ist die deutsche Delegation versorgt?

Da haben wir zum Glück mittlerweile Klarheit. Die benötigten Unterkünfte stehen in allen sechs Clustern in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Die Preise für Unterkünfte sind, insbesondere in den Bergen, extrem, außerdem sind die Zimmerkontingente sehr knapp. Gibt es für Fans Anlass zur Hoffnung, dass sich daran in den Wochen vor den Spielen etwas ändert, so wie es in Paris der Fall war?

In den Schnee-Clustern ist die Angebotslage derart begrenzt, dass ich mir einen Preisverfall vor den Spielen nicht vorstellen kann. In Mailand könnte das etwas anders aussehen, da kann durchaus ein Nivellierungseffekt eintreten, wenn die Anbieter merken, dass sie ihre Kontingente zum geforderten Preis nicht loswerden.

Die Kosten sind immer ein wichtiges Thema. Ist die Finanzierung der Entsendung unseres Teams gesichert?

Ja. Wir hatten frühzeitig mit dem Bundesinnenministerium und dem Bundeskanzleramt abgestimmt, dass im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung die Finanzierung der für die Spiele notwendigen Maßnahmen nicht beeinträchtigt würde und in sehr umfangreicher Weise sichergestellt wäre. Nun, da es einen verabschiedeten Haushalt gibt, ist alles auf dem Weg.

München stimmt für Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele

Die Bürger*innen der Landeshauptstadt Bayern haben entschieden: Mit 66,4 % hat sich die Mehrheit beim Bürgerentscheid für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele ausgesprochen. Das entspricht 305.201 Ja-Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 42 Prozent - so hoch wie bei keinem anderen Referendum in München zuvor. Das ist zum einen Ausdruck eines hohen demokratischen Verständnisses der Wähler*innen und zum anderen von einem gestiegenen Interesse der Menschen an den Spielen.

Ein starkes Signal für Sportdeutschland und die olympische Bewegung in Deutschland

Im Verbund mit dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) und der Landeshauptstadt München ist es in den vergangenen Wochen vor dem Referendum gelungen, die Befürworter*innen zur Stimmabgabe per Briefwahl und an der Urne zu bewegen. „Im Namen von Sportdeutschland gratuliere ich der Stadt München, dem Freistaat Bayern sowie dem Bayerischen Landes-Sportverband und seinem Präsidenten Jörg Ammon zu diesem Wahlerfolg. Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement und welcher Überzeugungskraft alle Beteiligten in den vergangenen Monaten daran gearbeitet haben, die Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt vom gesamtgesellschaftlichen Mehrwert der Olympischen und Paralympischen Spiele zu überzeugen“, sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Es ist das erste positive Referendum für Olympische Spiele im Sommer in Deutschland, das ein starkes Zeichen für die gestiegene gesellschaftliche Bedeutung und Anerkennung des Sports sowie die olympische Bewegung in Deutschland setzt. Weikert betont, dass die Münchner*innen in herausfordernden Zeiten erkannt haben, „dass Olympische und Paralympische Spiele ein Katalysator für viele längst geplante Projekte in ihrer Stadt sein können“. Das Ergebnis sei ein Ansporn, die Bewerbung auf Bundesebene weiter entschlossen voranzutreiben.